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Erstes elektrisches Licht in Bad Salzungen

Mit dem Jahr 1894 gehörten die alten Petroleumlaternen und Gaslichter für immer der Vergangenheit an.
Am 22. September 1894 konnte die Straßenbeleuchtung und am 23. September auch ein großer Teil der neuen privaten Elektroinstallationen erstmals zur Probe eingeschaltet werden. Damals, vor 130 Jahren, war es eine Sensation, wie aus dem Wasser der Werra Licht wurde. In Scharen zogen die Salzunger Bürger zum neuen Elektrizitätswerk nach Kloster-Allendorf und betrachteten mit Staunen die Anlage und die ungewöhnlich helle Beleuchtung der Räume. Im Beisein von allen Einwohnern und Gästen wurde die Anlage am 29. September 1894 endgültig in Betrieb genommen. Zwischen der Stadt Salzungen und der Firma Jung und Dittmar wurde vor der Errichtung des Elektrizitätswerkes ein „Elektrizitätsvertrag“ abgeschlossen. Dieser Vertrag kam zustande, weil sich die Stadt schon damals ihrer Eigenschaft als Badeort bewusst war. Für die Entwicklung Salzungens zum anerkannten Kurort war die Einführung der Elektrizität ein großer Schritt in diese Richtung. Aber nicht nur die Stadt als Badeort profitierte hiervon, auch die ansässigen Betriebe und alle Gewerbetreibenden.
Heute kann sich niemand mehr vorstellen, wie es wäre, wenn es keine Elektrizität geben würde, begleitet sie uns doch durch das ganze Leben. Ohne sie gäbe es keine wirtschaftliche Entwicklung und viele Annehmlichkeiten des täglichen Lebens fehlten. Elektrizität ist für uns schon so selbstverständlich, dass wir uns ihrer Bedeutung gar nicht mehr immer bewusst sind.
 
Quelle: Sonderveröffentlichung „100 Jahre Elektrizität in Bad Salzungen“ (Auszug) Druck Zachau/ Bad Salzungen