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Frauensee

Frauensee:
 
Aktive:

Ortsteil-Bürgermeister Michael Strunz
E-Mail:
gemeinde-frauensee@t-online.de
 Feuerwehr Frauensee: Wehrführer Peter Specht, Tel. 01746151249
 Kirche: Marienkirche Frauensee, Pfarrerin: Frau Franziska Freiberg,
Tel. 036963-21335, 
             Kirchenvorstand: Herr Gerhard Iffarth
Heimatstube: Ernst-Ulrich (Uli) Steidler, Tel. 036963-63045 oder
Handy 0174-7686166    E-Mail: uli.steidler@web.de
 Ortschronist:  Bernd Leser, Tel. 036963-60447
 Tierärztin  im Ort: Frau Christane Josupeit, Tel. 036963-60578
 Gasthaus „Goldener Stern“ im Ort
 Kindergarten im Ort
 Einkaufsmöglichkeiten im Ort keine, Bäcker- und Fleischerauto kommen 2 x je Woche.
 
Steckbrief
 
Fläche: der ehemaligen Gemeinde Frauensee     1926,00 ha.
Davon  Frauensee mit Möllersgrund    995,52 ha
            Springen                                     811,95 ha
            Knottenhof                                  79,06 ha
            Schergeshof                                39,53 ha
 
Einwohner: Frauensee 604
                    mit den Kleinsiedlungen Springen 43, Knottenhof 8, Schergeshof 6, 
Möllersgrund 39, gesamt 700 Einwohner  ( FW 23.02.2022).
 
Sehenswertes, Liebenswertes, Besonderes
 
Ruhige schöne Lage des Ortes, umgeben von Wald ist ein Vorteil, der sich auch aus der schlechten Anbindung ergibt, d. h. geringer Verkehrslärm.
Ausgedehnte Wanderungen um das Dorf und im „Frauenseer Forst“ möglich.
See mit Kinderspielplatz, Schloss mit Heimatstuben, Marienkirche und Pfarrhaus sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
junge Familien kommen zurück, freie Bauplätze gibt es nicht, frei werdende Häuser und Bungalows verkaufen sich gut, kaum Leerstand.
viele Berufspendler nach Bad Salzungen, Eisenach – Opelwerke, K+S, nach Fulda und Bad Hersfeld, Gerstungen u. a..
kein Agrarbetrieb mehr im Ort, Weiden und Felder werden von der Agrargenossenschaft Tiefenort und der  Agrar-GmbH Krug und Partner Kieselbach genutzt.
Waldwirtschaft spielt noch eine Rolle, mehrere private Waldbesitzer – kommunaler Wald ca. 40ha, Beförsterung durch das Forstamt Bad Salzungen.
Gedenkstätten an die Opfer des 1. Weltkrieges (an der Kirche) und des Nationalsozialismus in Frauensee auf dem Friedhof und Springen, hier am Schacht 1 an das KZ Außenlager von Buchenwald.
Tierheim am Schacht 1 (An der Straße nach Vitzeroda).
 
Ziele des Ortsteilrates
Sanierung des Sees, kein offizielles Badegewässer (Probleme mit einer Aufsicht – Schwimmmeister, See müsste eingezäunt sein). Ein Langzeitgutachten ist in Auftrag gegeben.
 Aufwertung des Uferbereichs.
88% der Haushalte sind am öffentlichen Abwassernetz angeschlossen. Weitere kommen in den nächsten Jahren dazu.
Erschließung von Bauland schwierig. kommunale Gebäude sind weitgehend privatisiert. Im Schloss à Wohnungen im Dachgeschoss müssen saniert werden.
 
 Vereine:                
–      Sportverein:  SV 1930, Frauensee,
–      Feuerwehrverein
–      Karnevalverein: „Frauenseer Karnevalverein                                                    –      Natur- und Heimatverein                                                                                     –      Kleintierzuchtverein  Frauensee
– Angelverein „Aal“ Frauensee,
– Förderverein Kindergarten
– Kirmesverein, 
– Jugendverein,
– Seniorentreff
 Vereinsleben:  Veranstaltungen – fast jeder Verein organisiert ein Fest im Jahr.
Zum Tag d. offenen Denkmals, Weihnachtsmarkt und Kirmes arbeiten mehrere Vereine zusammen
 
Historischer Abriss:
 
1202          Erste urkundliche Erwähnung des Frauenklosters auf der ehem.
Klosterinsel. Im Kloster sind 66 Nonnen.
2002          findet die 800 – Jahrfeier statt. Neueste Ausgrabungen von 2024
lassen jedoch auf eine 1000-  jährige Geschichte schließen.
1525          Ausbruch des Bauernkrieges. Das Kloster bleibt weitestgehend
verschont. Der Landgraf von Hessen bekommt den Grundbesitz für
die Niederschlagung des Bauernkrieges. Die Gerichtsbarkeit, die
Jagdgerechtigkeit und das Straßengeleit gehen an Sachsen.
1527 / 36 Sekularisierung des Klosters. Die Nonnen verlassen Frauensee.
Frauensee wird hessisches Amt.
1611    wird auf Anordnung Sachsens die erste Dorfschule eröffnet, diese an
der  Vordergasse.
1626          Der Große Brand. Durch „Zündelei“ der Knechte brennen alle
Klostergebäude und die 1. Kirche ab. Nur das „Lange Haus“ (heute
Schloss) und die Meierei, von der der Dachstuhl ausbrannte, bleiben
übrig.
 1776        Absenkung des Frauensee um ca. 10m durch Bau eines ca. 1,5 m
langen Abflusstollens aus Richtung Knottenhof (1771 – 1776). Der
Wasserspiegel war nach Einsturz des alten Stollens innerhalb kurzer
Zeit um 3 Meter gestiegen. Eine Katastrophe für den Ort. Mehrere
Gehöfte und der Gutshof stehen unter Wasser.
 1816      das Amt Frauensee wird mit dem Amt Tiefenort vereinigt mit dortigem
Sitz. Frauensee verliert an politischer Bedeutung.
 1844      Das Gut Frauensee wird in die Landstandsschaft übernommen und zum
Rittergut erhoben. 1853 kam der  Knottenhof hinzu. 1936 wird es in 3
Erbhöfe aufgeteilt.
1857       Die neue Marienkirche wird auf ehemaligem Seegrund eingeweiht.
 1900      Das Gutshaus wird im Barockstil zum „Schloss“ umgebaut.
 1945       28. März. Der „Todesmarsch“.: Erteilung des Marschbefehles für die
Häftlinge des KZ- Außenlagers, Deckname „Kalb“, in Springen. Am
1. April ziehen die Häftlinge durch Frauensee.
 1945 / 46  Kriegsflüchtlinge ziehen im Ort ein, so auch in das Schloss. Später
sind hier Bürgermeisteramt, Gemeindebücherei, Kindergarten,
Arztpraxis und Wohnungen. Die Wirtschaftsgebäude werden von der
1958 gegründeten LPG übernommen.
 1992       Die Heimatstuben im Schloss werden eröffnet.
 1993       Die 3. Schule im ehemaligen Marstall wird geschlossen, das Gebäude
wird zum Haus der Vereine.
1994        Die Kanalisierung des Ortes wird begonnen.
 1995       Das erste Museumsfest findet in den Heimatstuben statt.
 1997       Das 2. Museumsfest findet statt.
 2005       Der neue Sportplatz an der Sandspitze wird eingeweiht.
 2018-07-07 Frauensee wird freiwillig in die Stadt Bad Salzungen eingegliedert.
 2023       Im Erdgeschoss des Hauses der Vereine zieht der Kindergarten
„Seezwerge“ ein.
 2024       Frauensee bekommt schnelles Internet und Glasfaserausbau.
 
 Anekdoten:
 
Vom Frauenseer Abflusstollen
Am 30. März 1776 wurde der See abgesenkt. In 5 jähriger Bauzeit wurde dazu ein ca. 1,5 km langer Stollen aus Richtung Knottenhof getrieben und in weiteren 2 Jahren die Luftlöcher / Schlote ausgebaut. Besonders heikel und gefährlich waren die letzten Meter des Vortriebes. Auf dem Stollen lastete der Druck von ca. 10 m Wassersäule. Der Legende nach sollen für diese letzten Arbeiten zwei zum Tode Verurteilte Sträflinge eingesetzt worden sein. Für sie soll das Gottesurteil gelten. Entkommen sie den hereinstürzenden Wassermassen, so sind sie frei. Sie gruben nach vorn und als das Wasser, eindrang ließen sie das Werkzeug fallen und stürmten davon, um am nächsten Lichtloch herauszuklettern. Einer der Beiden soll auch entkommen sein. Sein Leidensgefährte soll es nicht geschafft haben. (Belegt ist dies jedoch nicht).
 
Die Gröningshöhle
Im Steilhang über Frauensee, den „Taubenlöchern gibt es die „Gröningshöhle“
Sie ist in einem kleinen Steinbruch ein mehrere Meter tiefer Felsspalt, der bei Bauarbeiten am „Neuweg“, einem seit mehreren hundert Jahre alten Weg nach Eisenach, freigelegt wurde.
Gröning war ein Scharlatan, Luftikus und Freigeist, erzählten die „Alten“  über ihn. Er soll um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh. nach Frauensee aus dem Saarland gekommen sein. In dieser Zeit kamen viele Arbeitssuchende in unsere Gegend, um sich hier, im neu entstehenden Kalirevier anzusiedeln. Gröning hatte es aber nicht so mit der Arbeit. Mit allerlei Kunststücken, Taschenspielertricks und Diebereien, auch Wilddiebereien, fristete er seinen Lebensunterhalt. Auch im Gasthaus „Buchonia“, welches das Zentrum des damaligen Luftkurortes in der Sommerfrische Frauensee war.
Einen festen Wohnsitz hatte er nicht. Musste er sich wieder einmal wegen einiger Delikte zurückziehen, um der Gerichtsbarkeit zu entgehen, zog er sich in die Höhle zurück, auch, um hier sein Diebesgut zu deponieren. So, wie er in Frauensee auftauchte, verschwand er auch wieder. Der kleine Steinbruch und die Höhle sind in Vergessenheit geraten. Umstürzende Bäume und abrutschendes Erdreich haben den Eingang, der bis in die Jahrtausendwende noch zu sehen war, überdeckt.
 
Der Große Brand von 1626
 Am 16.Mai des Jahres 1626 waren die auf dem Gutshof stehende Kirche und alle anderen Gebäude ein Raub der Flammen geworden. Nur das Lange Wohnhaus (heute das Schloß) und die Meierei waren übrig und auch da waren die Dachstühle verbrannt. Der 30-jährige Krieg tobte seit 8 Jahren und so war über lange Zeit war angenommen worden, dass marodierende Reiter den Brand gelegt hätten, da Tage zuvor auch in Dönges und Tiefenort geplündert worden war. Das Staatsarchiv Weimar bewahrt jedoch Akten des damaligen Amtsvogtes Breul auf, welche die wahren Hintergründe beinhalten: Am Brandtage war die Leichenfeier zum Tode der Mutter des Amtsvogtes, als es zu brennen begann. Die Trauergemeinde konnte sich gerade noch aus der Kirche herausretten. Der Amtsvogt versprach seiner Regierung „fleißig heimbliche Kundschaft auszulegen, ob vielleicht sonst solch ein groß Unglück durch andere mutwillige Buben angelegt worden sey“. Schon einige Tage später hatte er Erfolg und berichtete seiner Regierung: „Durch scharfe Inquisition (scharfe Folter) vernehme ich, dass die Knechte allhie in der Meyerei Heu verwahrlohst haben sollten und ein Nest voll Hühnereier fundten, und bey wehrender Leich und begrabnus, weil man ihnen bey solchem fall und traurigem Zustand nit scharf ein Auge auf sie haben können (die Eier), im Stall gesotten, und als wir in der Kirch gewesen, die Predigt zu hören, fressen wollen“. Die Knechte hatten gestanden und nicht erwartet, dass es ein solches Unglück geben wird. Sie wurden daraufhin im Wirtshaus bewacht, weil auch das Gefängnis mit abgebrannt war.
 
 Die „große Marienkirche“
Sie ist die nunmehr 3. Kirche in Frauensee. Die beiden Vorgängerkirchen standen auf der Klosterinsel. Die erste fiel dem großen Brand von 1626 zum Opfer. Die zweite musste 1886 wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. Also musste eine neue Kirche gebaut werden. Das Kloster war seit über zweihundert Jahren sekularisiert und so konnte man einen neuen Standort auswählen. 1776 entstand durch die Absenkung des Sees Baugrund und so hatte man am Löcherweg, am Rand des heutigen „kleinen Sees“ genügend Platz. Der ehemalige Klosterwald war schon immer umstritten und auch ein begehrtes Jagdgebiet der Großherzöge von Sachsen, Weimar und Eisenach, war jedoch Eigentum der Gemeinde Frauensee. Dort wurden ausgelassene Jagden abgehalten und für seine Exzellenz, den Oberjägermeister Friedrich – Freiherr von Fritsch wurde zu seinem 50. Dienstjubiläum ein Denkmal am Hautsee errichtet. Die Gelegenheit musste genutzt werden, um in den Besitz des Waldes zu gelangen. Es wurde eine völlig überdimensionierte Kirche gebaut. Die Gemeinderäte wollten sich dagegen wehren, musste doch die Gemeinde die Kirche bezahlen. Zur Finanzierung der Kirche wurde fast der gesamte Gemeindewald verkauft. Der Ortsteilbürgermeister vom Josthof warf daraufhin wütend seine gesamten Gemeindeunterlagen ins Feuer und somit gibt es vom Josthof kaum Überlieferungen. Die Gemarkungsgrenze von Frauensee verläuft seither unmittelbar hinter dem Ort und das Waldgebiet zählt zur Gemarkung Marksuhl.
 
 Die Konfirmation 1950
Es war Brauch, dass die Konfirmanden einige Tage vorher die Kirche herrichten für dieses Ereignis. Sie wurde innen und außen geputzt und geschmückt. Alles, so sollte man meinen, ist einer gewissen feierlichen Ernsthaftigkeit unterlegen. Nicht jedoch bei diesen Konfirmanden des Jahrgangs 1935 / 36. Als die wichtigsten Tätigkeiten abgeschlossen waren und die Mädchen noch putzten, plagte einige der Jungen bereits die Langeweile und der Übermut. Sie tobten zwischen den Bänken, nahmen aus der Orgel einige Pfeifen heraus und „tröteten“ damit umher. Dass jede dieser Pfeifen einen festen Platz hatte spielte aber eine untergeordnete Rolle und keiner hatte sich den Entnahmeort gemerkt. Als die Konfirmation eröffnet wurde und die Organistin zu spielen begann, gab die Orgel nicht das wieder, was sie sollte. Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit unter den Anwesenden und niemand konnte das Problem im Augenblick lösen. Die Konfirmation wurde mehr recht als schlecht formell durchgezogen. Waldemar Küther, ein gewissenhafter, ernsthafter, aber fast humorloser Pfarrer war daraufhin so verärgert und nachtragend, dass er es verweigerte, auf dem Konfirmationsbild zu erscheinen. 
(Eine Erzählung des beteiligten Konfirmanden Rudi Schmidt)

Frauensee – seine ehemaligen Ortsteile
 
Ortsteil Springen
Dieser liegt im Tal an der K 1022 von Dorndorf über Kambachsmühle nach Berka.
Der Name deutet auf ein Quellgebiet hin und tatsächlich gibt es hier viele Quellen, die heute noch zur Trinkwasserversorgung genutzt werden.
Die Ersterwähnung datiert in das Jahr 1330, es gab nur einen Hof, den „Springer Hof“.
Seine Blütezeit erlebte der Ort, als Anfang des 20. Jh. hier die Kalischächte 1, 2 und 3 der Gewerkschaft Heiligenroda geteuft wurden. Mit dem entstehenden Kalibetrieb wurden Wohnhäuser für Beamte und Bergarbeiter sowie eine Kantine, Kindergarten und eine Schule gebaut. Bis 1990 zählte der Ort noch ca. 250, heute noch ca. 43 Seelen.
Bis zum 24. September 1961 gehörte Springen zur Gemeinde Frauensee, danach wurde der Ort eine eigenständige Gemeinde. Am 1. Januar 1974 wurde Springen wieder nach Frauensee eingemeindet. Die Gemeinde Frauensee wurde wiederum am 6. Juli 2018 nach Bad Salzungen eingemeindet.
Die Kaliförderung bestimmte bis Anfang der 1990-er Jahre das Ortsbild. Über Seilbahnen wurde das Salz von Möllersgrund und Schacht 1 zum Schacht 3 im Ort und von da aus wiederum per Seilbahn über das Werratal nach Dorndorf in die Fabrik zur Verarbeitung zu hochwertigem Dünger transportiert. Mit der Schließung des Kalibetriebes 1990 wurden die Werksgebäude, Fördertürme und die Seilbahn zurückgebaut. Auf dem Betriebsgelände siedelten sich kleinere Metallverarbeitungsbetriebe und am Schacht 1 ein Tierheim an. Auch wird Schacht 1 auf die Einleitung von Kalilauge durch die Kali- und Salz-AG vorbereitet.
Ein trauriges Kapitel der Ortsgeschichte stellt die Errichtung eines Außenlagers des KZ Buchenwald mit der Bereitstellung von Arbeitssklaven für die Rüstungsproduktion des 2. Weltkrieges dar. Im Januar 1945 wurden dazu 500 Häftlinge nach Springen abkommandiert und nach Untertage verbracht. Sie und eine nicht genaue Anzahl von Zwangsarbeitern arbeiteten unter unmenschlichen Bedingungen, diese auch Über tage zum Gleisbau. Einige verloren dabei ihr Leben. Bereits Anfang April wurde das Lager wieder aufgelöst und fast 300 KZ Häftlinge auf den Todesmarsch nach Buchenwald in Marsch gesetzt. Weniger als 100 kamen dort an.
    
Ortsteil Möllersgrund
Bis Anfang des 20. Jh. gab es nur einen Flurnamen den „Müllersgrund“, in den am Knottenhof die Zufahrtstraße einmündet. Die Bohrungen nach den Kalilagerstätten waren vielversprechend und so wurden 1912 – 14 die Schächte 4 und 5 der Gewerkschaft Heiligenroda (auch Dönges 2) bis in eine Tiefe von ca. 411 m, geteuft. Es entstanden ein kleines Dorf mit Betriebsgebäuden, Beamtenhäusern,Arbeiterwohnungen, Konsum,  Gaststädte, und Waschhaus. Kindergarten und Schule mussten zu Fuß in Springen und Frauensee und erreicht werden. Bereits 1922 fielen die Schächte einer Quotenregelung zum Opfer und wurden wieder geschlossen. Ab den 1980er Jahren erfolgte eine Nutzung als Wetterschächte. In den 1980er Jahren lebten hier noch ca. 110 Einwohner, heute noch ca. 39.

Ortsteil Knottenhof
Der Ort liegt an der K 106 Abzweig Schergeshof und wurde 1578 erstmals urkundlich, später auch als Ober- und Unterknottenhof erwähnt. Dicht dabei lag bis ins späte Mittelalter die Bermesmühle. Sein Name ist auf den damaligen Flachsanbau zurückzuführen (Knotten = Fruchtkörper des Flachses.). Auch der Flurname Rosenwiese (Flachs rösten/wässern auf der Wiese am Bach), untermauert dies. An ihm führte die heutige B84  vorbei, die Anfang des 18. Jh. einen neuen Verlauf über den Schergeshof bekam. Damit verlor der Knottenhof an Bedeutung. 1853 werden die 3 Hofreiten des Knottenhofes mit ca. 23 Einwohnern ein Vorwerk des Rittergutes Frauensee. Aber schon 1936 mit der Auflösung des Rittergutes in 3 Teile werden aus dem Knottenhof 2 Erbhöfe, ein Teil war der Gutshof Frauensee. Ein Haus war ab- und in Tiefenort wieder aufgebaut worden. Die anderen beiden Hofreiten wurden mit Langhäusern im germanischen Stil umgebaut, wie sie heute, jedoch modernisiert, zu sehen sind. Auf dem Knottenhof werden derzeit 9 Seelen gezählt.

Ortsteil Schergeshof
Der Schergeshof liegt an der B 84 zwischen Kieselbach und Dönges. Dem Namen und der Legende nach soll hier einmal ein Scherge, der Henker von Eisenach, gelebt haben. Dies untermauern auch die nahegelegenen Flurnamen „Schnappgalgen“, Schnappgraben und „Galgenberg“.
Die erste urkundliche Erwähnung finden wir 1561 über die Schergesmühle. Diese wurde vom Wasser eines Überlaufes des Frauensee und des Bermesbrunnens  abgezweigten Mühlgrabens betrieben. Der Hausname des Hofes im Volksmund ist heute noch „bei Müllers“.
Der Schergeshof war ehemals abseits gelegen, denn die „Alte Leipziger Straße“ oder hier auch „Frankfurter Straße“ genannt, verlief bis Anfang des 18. Jh. über den Knottenhof. Er bestand nur aus einem Hof und später kamen noch 3 weitere hinzu.  Die neue Straße führte durch 2 Höfe hindurch, was später zu einem Verkehrshindernis wurde. Mit dem Abriss einer Hofreite in den 1980er Jahren löste sich dieses Problem. Deren Areal wird heute als Parkplatz genutzt.