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Möhra

 Steckbrief Ortsteil Möhra
Einwohner: 544
Fläche: 1.126 ha
Ersterwähnung 1257
 
Vereine:
Angelverein – Gründung 1977
Heimat- und Wanderverein – Gründungsdatum 15.02.2006
Kirmesverein – Ersterwähnung 1785
Landfrauenverein – Gründungsdatum 08.02.1995
Rassegeflügelzuchtverein – Gründungsdatum 28.11.1950
Reit- und Fahrverein – Gründungsdatum 03.07.1990
Sportverein „Fortuna Möhra“ – Gründungsdatum Turnverein 01.06.1898
Freiwillige Feuerwehr Möhra – Ersterwähnung 1806
 
Frühere Ortsbezeichnungen:
der Ort hat seinen Namen, von dem auf der westlichen Seite gelegenen Sumpf, welcher das Moor hieß
1257 – More
1527 – Mörcke, Muhra, Monra, Mora
 
Ersterwähnung:
Das älteste Dokument über Möhra stammt aus dem Jahre 1257. In ihm werden ansässige Adlige in Möhra erwähnt:
 „Im Namen der Heiligen und der unteilbaren Dreifaltigkeit. Da die menschliche Erinnerung vergänglich und schwach ist und das Vergessen Schaden bewirken kann, sei ihr durch ein schriftliches Zeugnis Dauerhaftigkeit verliehen. Den Gegenwärtigen und Zukünftigen werde also zur Kenntnis gebracht, dass aus Liebe und besonderer Gunst wir, Heinrich von Frankenstein (Burg Frankenstein), auf den Rat unseres Vaters, der edlen Herrn Ludwig, und in Übereinstimmung mit der Rechtslage, dem Kloster von Kreuzberg, in dem unsere Tochter aufgenommen und daheim ist, die Vogtei über dem Gut Thalhausen und zehn Talente reines Wachs, die uns von Rapoldis und Drakenhuve gezahlt wurden, übergeben, und wir machen öffentlich bekannt, dass wir dem Kloster in Kreuzberg (Kloster Kreuzberg in der Rhön) den unbeschränkten und freien Rechtsspruch auf den Besitz überlassen und das diese Tatsache auf der vorliegenden Urkunde bestätigt wird durch das Siegel unseres Vaters Ludewig und durch unser Siegel. Unsere Zeugen dieser Festlegung sind: Reinhardus von Salzhungen (Bad Salzungen), die Brüder Rupertus und Conradus von Willebrectherode (Wildprechtroda), Bertholdus von Leimbach, Conradus von More (Möhra) und andere ebenso ehrenhafte Personen. Aktenkundig gemacht im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1257. Ysinwalt von Volcershusen (Völkershausen), Ekkehardus von Creinberc (Krayenburg), Boto Marscalus, Geracus von Cralocke, Hartunc von Borsa.“
       
Auszüge aus der Chronik von Möhra:
Heinrich von Frankenstein war Besitzer von Gütern in Möhra.
Oberhalb von Möhra gab es das Gehöft Koetten (Kotter).
Zwischen Möhra und Kupfersuhl gab es außerdem das Gehöft Luttern (jetzt Wiesengrundstück Längers).
 
Bis zum 13. Jahrhundert wuchsen die Höfe zu einem Dorf zusammen, weil die Kinder zwischen den Höfen der Eltern bauen durften. Fremden war das nicht gestattet. Sie mussten sich am Rand der Ortschaft eine Bleibe suchen.
Die ersten Ansiedlungen, von freien fränkischen Bauern gebaut, waren auf dem Wehtplatz, in der Trifthohle (Hohle), in der Steingasse, der Stoffelsgasse und auf dem Kirchplatz (Lindenplatz).
 
Möhra selbst wurde von Adligen gegründet und besessen.
Das Kloster St. Marien zu Allendorf (Alden-) unter der Burg Frankenstein (Framkensteyn) gehörte kirchlich zur Diözese Mainz (Maguntinen.).
Die Husenkirche in Salzungen, war die erste christliche Missionsstätte in der Mark Salzungen. Sie wurde vom Hersfelder Kloster angelegt.
Möhra hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine Kapelle, gehörte aber zum Erzpriestersitz (Sedesprengel) Husen.
 
Das alte Möhra im 13. Jahrhundert bestand aus folgenden Klassen:
1. Herren und Adelige
2. aus Freigelassenen oder Freigegebenen
3. aus VILLICIS, Aufsehern, Geld- und Fruchteinnehmer für die Adeligen
4. aus LIDDI, welche in Ganze und Halbe eingeteilt wurden und von denen die Ganzen 36 ha und die Halben 18 ha Acker Land pflügten; die ersten ungemessene und die letzteren gemessene Frohnen leisten mussten
5. aus Knechten, Jungen, Dienern, welche von den Herren zu allerlei Diensten gebraucht worden
6. andere freie Colonisten, welche in Möhra gewohnt haben
 
1330:
Syboth von Frankenstein, Heinrichs ältester Sohn verkauft alle, dem Stift Hersfeld zu Lehen gegebenen Güter an seinen Vetter, den gefürsteten Grafen Berthold VII. von Henneberg.
 
13. – 14. Jahrhundert:
Möhra wurde durch zahlreiche Fehden, die Pest und Teuerung wieder dezimiert. Ehemals schon urbar gemachte Ländereien verwandelten sich wieder in Wald.
Ende des 14. Jahrhunderts verkauften oder vererbten die Adligen von Möhra „von Boineburg“, „von Kralach“, „von Heerda“, „von Butlar“, „von Reckerode“ ihre adligen Höfe an die Bauern.
 
ab 1400:
Bergleute aus Seebach (Schneeberg) kamen in diese Gegend und fanden in der Nähe oberhalb von Möhra bis nach Kupfersuhl Kupfererz. Sie legten die Möhraer Bergwerke an und brachten Möhra wieder zum Wachsen. Das Dorf blühte auf und es gab in Möhra Acker- und Viehbauern, Bergleute, Bildhauer und Steinmetze, Fuhrleute, Schmiede,  Schneider und Schreiner. Die alten Länder, wie das Flachsland und das Langefeld wurden wieder urbar gemacht.
Aus dem Erz, welches in der Nähe abgebaut wurde, goss man zwei Glocken für die hiesige Kirche.
  
1524:
im Salzunger Amt wird die Reformation eingeführt.
Möhra gehörte bis zur Reformation vermutlich zum Diakonats Sprengel St. Severin in Erfurt und zur Diözese Mainz.
  
1536:
es erfolgt die Aufhebung des Pfarramts zu Husen.
Für Möhra ist nun Pfarrer Heinrich Hermann als Pfarrer zuständig.
Friedrich Wangenheim / Winterstein (der Mittlere) hat als Amtmann zu Salzungen ein Erbregister über das Dorf Möhra aufnehmen lassen, worin fünf ansässige Familien Luther zu finden sind:
Groß Heinz Luder, Jung Heinz Luder, Klein Heinz Luder, Adam Luder, Andreas Luder.
Es lebten in Möhra 31 Geschlechter in 59 Familien.
 
1547:
Nach der Kapitulation von Wittenberg am 19.05.1547 kommt es zu einer Neuaufteilung von Sachsen. Möhra gehört nun zum Sächsischen Herzogtum der Ernestiner.
 
1555-1599:
Ab 1555 Pfarrstelle in Möhra mit Pfarrer Wolfgang Dreiße.
Aus der alten Kapelle errichtete man eine kleine Kirche. Auch der steinerne Torbogen am Aufgang zur Kirche, Chor, Triumpfbogen, Taufstein und Kanzel stammen aus jener Zeit, wobei die Kanzel noch nach Außen ging, der Pfarrer von hier ins Freie predigte.
 
1569-1570:
In Möhra gibt es die Familiennamen:
Barchfeld, Bauß, Ender, Ewald, Fladung, Eckardt, Gewalt, Hess, Hofmann, Jäger, Kehr, Linß, Luther bzw. Lüder, Schreiber, Schrön, Uehling, Werner, Ziller

 1590:
Bürgermeister in der Zeit von 1590:
Heinz Luther, der erste uns  bekannte Schultheiß (Bürgermeister) war 21 Jahre Schultheiß in Möhra und sein Nachfolger Adam Schreiber, tritt 1590 das Amt an.
 
1594:
Bürgermeister in der Zeit ab 1594:
Enders Barchfeld  ist Schultheiß in Möhra.
 
1608:
Möhra wurde größer, es gab Anfang des 17. Jahrhunderts 90 Hausbesitzer und 24 Einmietlinge. (Quelle: Salzunger Amtsregister 1608-1610)
Auch die Bewohner von Luttern und Lauterbach verließen zu dieser Zeit ihre Höfe und zogen nach Möhra.
Laut Amtsregister ist in Möhra eine Schule vorhanden. Sie befand sich dort, wo sich jetzt die neue Schule befindet.
 
1609-1610:
Es erfolgt der 1. Versuch, das Moor zu entwässern, gelang nur an den Rändern.
Auch Ernst der Fromme wollte wenig später aus dem Moor einen See machen, jedoch waren die hiesigen Bauern dagegen, weil sie befürchteten, dass das Futter „sprenge“ würde.
Die Schulpflicht für Jungen wurde in unserer Gegend eingeführt.
 
1612:
Der erste namentlich bekannte Lehrer in Möhra war Ernst Mandeler.
 
1617:
Herzog Johann Ernst von Weimar, zu dessen Besitz auch das Dorf Möhra gehört, ordnet das erste Reformationsjubelfest für Möhra an. Es dauert 4 Tage.
 
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg:
Bis 1626 war Möhra ein Volk-reiches Dorf mit ca. 500 Einwohnern. Im Jahre 1626 wurden 14 neue Häuser gebaut, so dass es 104 Hofstätten in Möhra gab. Die Einwohner verdienten ihren Lebensunterhalt als Fuhrleute, Schmiede, Bergleute, Bildhauer, Bauern, Steinmetze, Schneider, Schreiner u.s.w.
Ab 1631 hatte der kleine Grenzkrieg in Franken und Südthüringen bis zum Rennsteig zwischen katholischen und lutherischen Gebieten begonnen.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde im Gebiet Altenstein, Schweina, Gumpelstadt und Möhra sowie in Kupfersuhl Kupferbergbau betrieben. Während des Dreißigjährigen Krieges kam der Bergbau jedoch gänzlich zum Erliegen.
In den Jahren zwischen 1631 und 1650, also über den Friedensschluss hinaus, waren alle Orte der Region von Truppen-Durchmärschen, Einquartierung, Brandschatzung und Plünderung betroffen. Für die Bevölkerung spielte mit der Zeit die Zugehörigkeit der Soldaten kaum noch eine Rolle. Beide Seiten gingen gleichermaßen brutal und rücksichtslos beim Eintreiben ihrer Forderungen vor. Als besonders belastend wurden die zusätzlich von den Landesherren erhobenen Kriegssteuern empfunden.
1634 gab es in Möhra eine große Hungersnot. Der dreißigjährige Krieg forderte auch in Möhra viele Opfer.
Nach dem Ende des 30jährigen Krieges hatte Möhra 20 Häuser weniger und die Zahl der Einwohner betrug nur noch ca. 200 Einwohner.
305 Leute starben durch Pest, Plünderungen, Verwüstungen und Brände.
Der älteste Teil von Möhra wurde zum größten Teil vernichtet:
Häuser in der Hohle, der Stoffelsgasse und in der Steingasse.
Im 30jährigen Krieg schoss ein Soldat durch den Kirchturmsknopf.
Das Dorf wurde mehrere Mal ganz ausgeplündert, und die Äcker lagen längere Zeit wüst. Auch mehrere Brände und viele Brandschatzungen verheerten den Ort, so daß alle Abgaben von 1636–42 auf dem Amte gestundet werden mussten. Erst allmälig kam es wieder in die Höhe.
 
1644:
Herzog Albrecht von Sachsen-Eisenach verstirbt Kinderlos am 20.12.1644.
Sein Bruder Herzog Ernst von Sachsen-Gotha-Altenburg, genannt der Fromme, übernimmt das Herzogtum. Das Amt Salzungen und Möhra gehören nun zu Sachsen-Gotha.
Der Pfarrer Daniel Cäsar legte die ersten Geburts- und Sterberegister in Möhra an.
 
1677:
das erste Mal taucht in den Chroniken ein Kirchenturm in Möhra auf. Im Jahr 1677 schlug der Blitz 4-mal in den Turm ein und der Sturmwind warf ihn gar herunter, so dass die Spitze durch 2 Emporen durch und Mannstief in die Erde stürzte. Der untere Teil des Turmes ragte als ein Schornstein aus dem Dach.
 
1680:
Nach dem Tod von Herzog Ernst von Sachsen-Gotha wird das Herzogtum Sachsen-Gotha zunächst von seinen 7 Söhnen gemeinsam regiert. Durch den Erbteilungsvertrag vom 24.02.1680 wird dieses Fürstentum unter den Söhnen aufgeteilt. Bernhard I. erhielt das neugeschaffene Herzogtum Sachsen-Meiningen. Gemeinsam mit Salzungen kam Möhra zum Herzogtum Sachsen-Meiningen.
 
1681:
Bergbau um Möhra wird wieder aufgenommen
„Im 15. Jahrhundert hatten Bergleute aus dem Schneebergischen in dem Suhl, einem Walde hinter Kupfersuhl, ein Bergwerk eröffnet, und wahrscheinlich haben dieselben auch die ehemaligen Möhraer Bergwerke angelegt, von deren bedeutendem Umfang die große Menge von alten verfallenen Schachten und Kupferschieferhalden auf der nordöstlichen Möhraer Flur, am Wege von Möhra nach Etterwinden, noch deutliches Zeugniß giebt. Der durch den dreißigjährigen Krieg unterbrochene Bergbau wurde 1681 wieder begonnen, und von dem Hüttenhof bei Schweina, jetzt Glücksbrunn, aus betrieben, von Herzog Ernst Ludwig von Sachsen-Meiningen wesentlich gehoben, und 1707 an den damaligen Königl. Polnischen und Kursächs. Hofrath Johann Friedrich Trier verkauft, der, im Verein mit seinem Bruder, dem Sächsisch.-Hildburgh. Bergcommissarius G, S. Trier, denselben zu hoher Blüthe brachte. Später kam er in abermaligen Verfall, und jetzt liegt er, nach einem mißglückten Versuch, ihn wieder zu heben, ganz darnieder.“
  
1686:
Um die Gottesdienste noch feierlicher zu begehen, kauften die Möhraer eine gebrauchte Orgel aus Ruhla. Diese Orgel stammte aus der Kirche des gothaischen Teils von Ruhla, welche 1601 erbaut wurde. Sie war das Objekt des „Kirchenstreites“ von Ruhla und musste bereits nach 80 Jahren Nutzung abgerissen werden. Die Orgel wurde nach Möhra verkauft und der Taufstein von 1648 der alten Kirche wurde in die Concordia-Kirche Ruhla gebracht. Von 1682 bis 1686 entstand an der Stelle der abgerissenen Kirche die heutige Trinitatis-Kirche.
 
1691:
Zum ersten Mal kommen auch die Kupfersuhler Kinder in die hiesige Schule. Auch die Mädchen und Jungen vom Hüttenhof und den Röhrigshöfen wurden hier unterrichtet. Insgesamt zählte man nun in Möhra etwa 60 Schüler.
 
1695:
Zu Pfingsten schlug bei einem Unwetter der Blitz in den Turmknopf auf der Kirche ein. Der daraus entstandene Brand wurde von einigen beherzten Männern mit Milch gelöscht.
Ein halbes Jahrhundert später kam dann noch das illusionistische Gemälde an der Decke.
1695 wird „bei den Feuerleitern“ (jetzt Lutherstraße) ein repräsentatives Haus mit einer schönen Holzkonstruktion gebaut. In diesem wird später der Pfarrer von Steinbach Joh. Conrad Ortmann, Verfasser des Buches „Möhra – Der Stammort von M. Luther“ geboren.
(Das Haus wurde um 1990 von Familie Trautvetter abgerissen).

 1699:
die jetzige Kirche ist erbaut worden. Der Altarraum ist der älteste Teil der Kirche, welcher aus der früheren Kapelle hervorgegangen ist. Der Altar mit seinen 4 Weihekreuzen, stammt noch aus der alten Kapelle. Auch der Chor, der Triumpfbogen, der Taufstein und die Kanzel, auf der damals noch ins Freie gepredigt wurde, stammen aus der Reformationszeit.
Die Malereien an der Emporenbrüstung entstanden zwischen 1699 und 1705.
 
1717:
Das zweite Reformationsjubelfest wurde unter der Regierung des Herzog Ernst Ludwig zu Sachsen-Meiningen begangen. In Möhra dauerte das Jubelfest 3 Tage.
 
1757:
Im August 1757 verbanden sich 100000 Mann Franzosen mit der 60000 Mann starken Reichsarmee und schlugen ihr Lager für 8 Wochen bei Eisenach auf. Die Truppen plünderten in der Gegend alles, was ihnen unter die Finger kam. Es kamen 3 Trupps Soldaten an einem Tag nach Möhra, welche das Dorf raubten und ausplünderten.
Die Bauern in Möhra versuchten aus Kleie Brot zu backen. Viele starben an Hunger.
Am 12.09.1757 begannen die Kriegsleiden im Moorgrund.
Die gesamte Kavallerie hatte bei Barchfeld ihre Zelte aufgeschlagen und marschierte 3000 Mann stark nach Eisenach zu. Zwischen den langen Wagenzügen, die von Marksuhl her kamen, zogen auch etliche Kompagnien französischer „Schwitzer“.
Am 09.11.1757 durchquerten viele Flüchtlinge der Roßbacher Schlacht den Moorgrund.
 
1760:
Preußische Totenkopfhusaren zogen durch Möhra.
 
1761 mussten die Einwohner des Amtes Salzungen 7000 vollständige Rationen nach Hersfeld an die Franzosen liefern. Der Möhraer Schultheiß H. Kallenbach wurde als Führer mitgeschickt.
Am 19. und 20.02.1761 sind hannoverische Jäger und Husaren ins Dorf gekommen und haben 24 Pferde als Vorspann für die englischen Kanonen genommen. Nur 6 Pferde davon kamen halbtot ins Dorf zurück.
 
1770:
In Möhra herrscht große Not. Die ärmsten Leute im Dorf versuchten mit Kleie Brot zu backen und ernährten sich von Wurzeln und Gras. Viele Menschen sind verhungert.
 
1771:
Auf höchster Anordnung hin wurde am 21.07.1771 ein allgemeiner Buß- und Bettag gefeiert.
 
1780:
Das Gasthaus „Zum wilden Mohren“ wird erbaut.
 
1788:
Die Schule besteht noch immer aus einem einzigen Klassenraum und einem Lehrer. Die Lehrer müssen sich während des Gottesdienstes vorstellen. So wurde der Lehrer Rommel 1788 erst auf Singen, Lesen und Musizieren geprüft, ehe er die Lehrerstelle antreten konnte.
 
1792:
Der Ziehbrunnen auf dem Lindenplatz wird gegraben, über dessen Rad an einer Kette 2 Schöpfbrunnen liefen. Vor dem Brunnen steht ein Tränkebrunnen fürs Vieh. Dieser Ziehbrunnen wird in alten Gemeindeakten als Lindebrunnen bezeichnet.
Quelle: Pfarrer Knabe 1961
 
1793:
Die Illusionsmalerei an der Decke der Kirche entsteht.
 
1810:
Conrad Niebergall aus Burkhardtroda ertrank mit Pferde und Wagen im Moor vor Möhra.
Er ist der letzte uns Bekannte, der im Moor zu Tode kam.
Am 06.05.1810 wurde Ferdinand Senft in Möhra geboren. (Carl Friedrich) Ferdinand Senft wurde ein bedeutender deutscher Geologe, Mineraloge, Bodenkundler und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Senft“. Seit 1834 war er Lehrer an der Forstlehranstalt in Eisenach. Er starb am 30.03.1893 in Eisenach.
  
1813:
Seit 1812 begann Frankreich seinen Rußlandfeldzug.
Osterheiligabend kommen 2 Kompanien französischer Infanterie vom Garde-Marine-Regiment nach Möhra. Nach ihrem Abzug tauchten 2 andere Kompanien dieses Regiments auf und marschierten anderen Tags Richtung Sachsen.
Napoleonische Truppen des Corps von Marschall Lefebvre und General Bertrand auf dem Rückzug von der Leipziger Völkerschlacht wurden zwischen Eisenach und Mechterstädt  ganz abgeschnitten und mussten die Hauptroute verlassen. Von Ruhla kommend erschienen sie in der Nähe Möhra‘s und machten zwischen Möhra und Kupfersuhl  auf der Trift rast und stellten ihr Lager auf. Einzelne Soldaten drangen in Möhra ein und wollten Pferde sowie Verpflegung stehlen. Durch das Läuten der Sturmglocke wurden die Bauern von Möhra zusammengerufen und es gelang ihnen, die französischen Soldaten zu verjagen. Das französische Corp. brach daraufhin ihr Lager ab und marschierte quer Feld ein auf den Hetzeberg schlugen dort ihr Lager auf.
Als die ersten Kosaken auftauchten, brachen die Franzosen auf und marschierten Richtung Vacha.
Nach ca. 2 Stunden rückten nun Kosaken zusammen mit der preußischen Kavallerie hier ein. Später stieß die russische Kavallerie dazu, so dass insgesamt einige 1000 Soldaten in und um Möhra aufhielten, sich einquartierten und alles Brauchbare aus dem Dorf mitnahmen.
Es folgten starke Kolonnen, welche sich teils einquartierten, teils nach Vacha weiterzogen.
     
1817:
Aus Anlass des Thesenanschlags Luthers wurde das zweite Reformationsjubelfest 1817 unter der Regierung des Herzog Ernst Ludwig zu Sachsen-Meiningen begangen. In Möhra dauerte das Jubelfest 3 Tage.
Auch die mittlere Glocke wurde von einem Gießer aus Seligental umgegossen. Es wurde angeregt, für das „gemeine Volk“ eine  Büchersammlung durchzuführen, daraus sollte eine Art bewegliche Bibliothek werden.
Große Überschwemmungen auf den Feldern durch Gewitter mit starkem Regen, ganze Äcker wurden unbrauchbar. Das Hochwasser steigt teilweise bis an die Häuser.
Unter anderem stand am 22. Juli das Wasser auf dem Röhrigshof bis an das Stubenfenster.
 
1824:
Im Jahre 1824 war das große Moor so überschwemmt, dass die Passage nach Salzungen lange Zeit nicht mehr benutzbar  war.
 
1826:
In Möhra gibt es 409 Einwohner.
Im Sommer 1826 brach der Scharlach in Möhra aus und es starben daran 11 Kinder.
  
1828:
wurde die alte Linde auf dem Lindenplatz (heute Lutherplatz) durch einen Sturm umgeworfen. Unter ihrer Krone soll schon Luther gepredigt haben.
Sie war der Versammlungspunkt für Möhra und seine Jugend. In ihrem hohlen Stamm verbargen die anwohnenden Nachbarn noch in den französischen Kriegen beim Herannahen der Kriegsvölker ihre Habseligkeiten.
04.08.1830:
Der regierende Herzog Bernhard zu Sachsen-Meiningen versammelte sämtliche Lutherverwandten von Möhra sowie den Pfarrer und den Lehrer zu einem festlichen Mahl. Die höchstrangigen Herrschaften des Herzogtums nahmen mit dem ganzen Hofstaat daran teil.
 Um 1830 erfolgte auch die Neupflanzung der Linde auf dem Lutherplatz.
 
05.01.1846:
Ludwig Bechstein. uns bekannt als Märchendichter und Sagenforscher, hält vor dem Hennebergischen altertumsforschenden Verein einen Vortrag, zum 300. Todestag von Dr. Martin Luther in Möhra ein Denkmal zu errichten.
Unterstützung findet er in Diakon Müller, Meiningen am 14. Januar 1846.
In dieser Versammlung wurde der Beschluss gefasst, dem Reformator in seinem Stammort ein sichtbares, bleibendes Denkmal zu setzen.

1861:
Möhra bekommt auf dem Platz vor dem Lutherstammhaus (Lindenplatz) am 25. Juni ein Denkmal Martin Luthers. Nachdem es schon seit 1846 geplant war, konnte es nun endlich fertig gestellt werden. Zur Einweihung kamen Gäste von überall her, die sich sogar auf den Dächern einen Platz suchten, um besser sehen zu können.
Schöpfer des Denkmals war Daniel Burgschmiet, Erzgießer aus Nürnberg. Seine Hauptwerke: Statuen von Dürer (in Nürnberg), Statue von Beethoven (in Bonn), Statue von Karl IV. (in Prag), Statue von Luther (in Möhra), Statue von Radetzky (in Prag)
 
1886 Lutherplatz Tonlithographie               

1875:
Die neue Schule im Graben wird eingeweiht. Die alte Schule stand zwischen Lutherkirche und Lutherstammhaus. Sie wurde ab 1875 als Pfarrhaus weitergenutzt.
 
1883:
Zum 400. Geburtstag von Martin Luther feierte man in Möhra ein großes Fest. Daran nahmen auch der Herzog Georg von Meiningen und seine Gemahlin teil. Die Predigt musste auf dem Lutherplatz gehalten werden, weil die Kirche zu klein für die Zuschauermassen war.
Auch eine Lutherbibliothek wurde in diesem Jahr eingeweiht.
 
 1895-1896:
Es wurde mit dem Bau einer Wasserleitung begonnen.
Es lebten 540 Einwohner in Möhra.
 
1906:
wurde die innen und außen sehr baufällig gewordene Kirche aus den Mitteln der Lutherstiftung von 1886 vollständig renoviert und erhielt auch den Anbau einer Sakristei. Die alte Sakristei befand sich vorher im Chorraum hinter der Kanzeltreppe.
Im Chor befand sich das alte Kirchengestühl für die Kirchenältesten und den Heiligenmeister. Das Kirchengestühl wurde entfernt und stattdessen ein Wandteppich aufgemalt.
Ein Seitenverwandter Luthers stiftete die drei Glasbilder in den Fenstern im Altarraum der Kirche. Auch das Gemeindehaus und die Kirche wurden in diesem Jahr umfassend
renoviert. Die Wand über dem Chor war bis 1907 mit einem Gemälde von Martin Luther verziert.
Ein Salzunger Malermeister übermalte diese Wand mit einem großen Wandgemälde Motiv „Jesus und die Emmausjünger“.
        
 1914-1918:
Am 01.08.1914 wurden die ersten Männer in den Ersten Weltkrieg einberufen. 78 Männer worden eingezogen, 17 Soldaten fielen. Außerdem mussten auch die zwei kleineren Kirchenglocken dem Krieg geopfert werden.
 
1920:
Am 01.05.1920 entstand aus dem Freistaat Sachsen-Meiningen mit 6 weiteren Frei- und Volksstaaten das Land Thüringen.
 
1921:
Gastwirt und Konditormeister Heinrich Hofmann errichtet seine Ausflugsgaststätte „Hofmannshöhe“ oberhalb von Möhra am Waldrand.
 
1924:
Nachdem im ganzen Dorf die Licht- und Stromleitung gelegt war, feierte man am 7. Juli ein großes Lichtfest. Abends durften alle Einwohner ihr Licht kostenlos nutzen.
 
1925:
Der Bodenverbesserungsverband Moorgrund wird gegründet um die Wiesen zu verbessern. Kostenaufteilung: 80% trägt der Staat, 20% der Anlieger. Den größten Teil der Aufwendungen konnte durch Leistungen von Fuhren erbracht werden.
Ab 1925 wurde für die ca. 200 Arbeitslosen im gesamten Moorgrund Notstandsarbeit aufgezogen. Sie verlegten Drainagerohre und bauten die Vorflutgräben „Moor- und Rohrbach“ aus. Der Ausbau wurde auf 500000 Mark veranschlagt.
 
1933:
Am 18. Februar 1933, dem Todestag von Martin Luther wandert der Eisenacher Wanderverein von der Werrabahnstation Ettenhausen nach Möhra, zum Kissel und über den Rennsteig wieder zurück nach Eisenach
 
1935:
Per 05.02.1935 Gräfe – Meiningen: Notstandsarbeit Moorgrund über das Arbeitsamt Eisenach
 
1939:
Am 01.09.1939 begann der zweite Weltkrieg.
 
1942:
Berta Klar, jüdischen Glaubens (geb. 1882 in Stadtlengsfeld) wohnhaft in Möhra Röhrigstr. führte den Kolonialwarenladen der Eltern Jacob und Minna Klar in Möhra weiter. Sie wurde in Möhra „Jüde-Bert“ genannt.
Nach Hitlers Machtübernahme 1933 werden Juden im Deutschen Reich hemmungslos wie nie zuvor diskriminiert und ausgegrenzt. Die Nazi-Diktatur erließ ab 1933 einen Judenboykott „Kauft nicht bei Juden“.
So kauften einige Möhraer erst bei Einbruch der Dunkelheit im Laden von der „Jüde-Bert“, um nicht gesehen zu werden.
Ab 19.09.1941 mussten alle Juden im Reichsgebiet den Davidstern tragen.
Am 10.05.1942 wurde Berta Klar über Weimar – Leipzig durch die Geheime Staatspolizei Weimar in das Ghetto Belzyce deportiert und ist auch dort umgekommen.

 1945:
Am 4. April 1945 tauchten amerikanische Panzer im Wald auf dem Hetzeberg auf.
Die deutschen Truppen waren auf dem Rückzug. Die Amerikaner sahen einen flüchtenden deutschen Panzer ins Dorf Möhra hineinfahren; allerdings nicht wieder Richtung Osten hinausfahren. Daraufhin begannen sie vom Hetzeberg aus Möhra zu beschießen.
Das große Unglück für Möhra war, dass dem deutschen Panzer der Treibstoff ausging und der Panzer das Dorf nicht wieder verlassen konnte. Die 3 darin befindlichen Soldaten flüchteten.
Es kam zum Dauerbeschuss von Möhra. Die amerikanischen Truppen bewegten sich in Richtung Möhra.
Die provisorischen Panzersperren zwischen der Ziegelei und Möhra bestanden aus Baumstämmen und bildeten kein Hindernis.
Die Beerdigung von Anna Ender geb. Volk (1. Ehefrau von Albert Ender) fand trotz massiven Beschusses durch die Amerikaner mit Unterbrechungen auf dem Friedhof statt.
Die Trauerfeierbesucher sprangen während des Beschusses in die Luftschutzbunker bzw. in ihre Keller.
Nun kam es zum Einmarsch der Amerikaner in Möhra.
Der Einmarsch der Roten Armee in Thüringen erfolgte zwischen dem 06.07. und dem 08.07.1945.
Die russischen Soldaten durchsuchten die Häuser nach Wertgegenständen, plünderten und vergewaltigten. Noch vorhandene Nutztiere wurden konfisziert.
Über die erfolgten Vergewaltigungen wurde aus Scham nicht öffentlich gesprochen.
Die sowjetische Militärkommandantur für Thüringen mit Sitz in Weimar bildete unmittelbar nach dem Einmarsch der Militärbesatzung ein Land Thüringen und eine Landesverwaltung, die bis 1952 Bestand hatte.
 
1948:
Am 23. Juni 1948 erfolgte in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) eine Währungsreform.
1950:
Ab dem 1. Juli gehörte Möhra offiziell zum Kreis Bad Salzungen. Die Zahl der Einwohner steigt durch die Umsiedler auf 880.
 
1952:
Durch die Verwaltungsreform in der DDR entstehen 14 Bezirke. Möhra gehört nun zum Bezirk Suhl.
Seit 1952 gab es für die verheirateten Frauen in der DDR einen bezahlten monatlichen arbeitsfreien Hausarbeitstag
Im Mai 1952 ist der Baubeginn für den Erweiterungsbau der Schule (es sind bislang nur 2 Klassenräume vorhanden).
 
1953:
Am 03.04.1953 wurde die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) vom Typ I als „LPG Moorgrund“ gegründet. Sie bewirtschaftete anfangs eine Fläche von 75 ha Ackerland; das entsprach 14,3% der gesamten Fläche.
LPG Typ1 in Möhra hat 25 Mitglieder.
 
1956:
Am 01.04.1956 wird ein Dauerkindergarten in Möhra errichtet. Die Gemeinde Möhra räumt dazu die oberen Räume des Kindergartengebäudes.
 
1957:
Die Meliorationsgenossenschaft Moorgrund wird am 15.02.1957 gegründet. Am 18.04.1957 beginnt wieder die Produktion in der Ziegelei bei Möhra (war 1955 stillgelegt worden).
 
1970:
Am 01.01.1970 schlossen sich die LPGen aus unserer Gegend zur LPG Moorgrund Witzelroda zusammen.
Der Kartoffelanbau wird auf 81 ha geplant; davon 16 ha zur Vermehrung, 18 ha für Frühkartoffeln und 47 ha für Speisekartoffeln.
Pflanzgut ist in Kellern eingelagert, Frühkartoffeln sind in Vorkeimkisten sortiert und 1350 dt für Spätkartoffelanbau in Mieten.
1970 wurden die beiden Orte Gräfendorf und Nitzendorf nach Möhra eingemeindet
 
1971:
Die Ziegelei stellt am 31.12.1971 ihre Produktion ein. Die Tongruben am Leimenberg sowie am Gänsdinger (beide Gruben liegen direkt neben der Ziegelei) werden ab sofort als Schadstoff- und Mülldeponie genutzt.
                                                           
1975:
Rohbau der 1. Rennsteighütte zur Übernachtung der Wanderer wird errichtet. Die geplanten Ausgaben sind mit 70 000 Mark beziffert. Der Ausbau soll 1976 erfolgen.
Der Bau eines Mehrzweckgebäudes auf dem Sportplatz wird beschlossen. Es sind dafür Mittel von 25 000 Mark eingeplant.
Die SG-Mitglieder haben hier in zahlreichen Aufbau-Stunden eine schöne Heimstätte für die Sportler und ihre Gäste mit einer Gaststube, einem Saal, Waschräumen und WC`s geschaffen.
Der 4 WE-Block wird durch den Ausbau des Dachgeschoßes und den geschaffenen 2WE zum 6WE-Block.
                                                                    
1976:
Die LPG Moorgrund Witzelroda wurde aufgeteilt in die LPG Pflanzenproduktion „Karl Marx“ und die LPG Tierproduktion „Lenin“.
1978:
Verantwortlich für den Grundflugplatz Möhra ist das ACZ Leimbach, welches dem ACZ Wernshausen unterstellt ist.
Auf dem 50 x 25 m großen Abstellplatz können 2 Agrarflugzeuge vom Typ Z37 abgestellt werden. Dieser Abstellplatz ist mit einem Maschendrahtzaun von 2 m Höhe eingezäunt, auf dem sich ein 40 cm hoher Übersteigeschutz aus Stacheldraht befindet.
Die Beleuchtung der Abstellfläche erfolgt durch fünf 1000-Watt-Glühlampen, die auf 5 m hohen Betonmasten montiert sind.

1980:
Die Konsumverkaufsstellen in der Röhrigstraße und in der Salzungerstraße wird Ende März geschlossen. Die Umverlagerung der Waren erfolgt am 27.03.1980.
Am 31.03.1980 erfolgt die Eröffnung der neuen VST (Verkaufsstelle Salzunger Straße).
 
981:
Scheunenbrand in Möhra in der Nacht von Silvester 31.12.1980 auf Neujahr 01.01.1981 (Wirtshäuser); verursacht durch eine Sylvester-Rakete.
Die Feuerwehr vermutete zuerst einen Scherz, als um Mitternacht die Sirene losgeht.
Alle Pferde, welche vom Forst in den angrenzenden Ställen untergebracht waren, konnten gerettet werden.
 
1982:
Die Kirche und das Lutherhaus werden 1982 vor dem großen Lutherjubiläum renoviert. Auch zwei Lutherausstellungen finden in Möhra Platz; die der Gemeinde im Informationszentrum und die christliche in der Kirche.
 
1983:
Die Kirchturmuhr wird im Mai 1983 instandgesetzt und erhält ein neues Ziffernblatt. Die Kosten dafür belaufen sich auf 1781 Mark.
Die Kirche erhält eine neue Wetterfahne durch Schmiedemeister Arno Hoßfeld.
Die Umzäunung des Sportgeländes erfolgt am 11.05.1983.
Am 14.05.1983 findet eine Feier zu Ehren Luthers in der Kirche statt, welche musikalisch durch das Lehrerstreichquartett der Musikschule Eduard Särmus Bad Salzungen begleitet wird.
 
1986:
Umzug des Bürgermeisteramtes (aus der Röhrigstraße), der Gemeindebibliothek und der Post in das neu renovierte Rathaus in der Türkstraße.
Die offizielle Übergabe des Rathauses erfolgt April 1986.
Die Gemeindeschwesternstation zieht von der Sorgstraße in das alte Bürgermeisteramt in die Röhrigstraße
 
31.12.1988:
Es kommt zu einem Schusswaffen-Vorfall bei Albert Kallenbach
 
1989:
Am 07.05.1989 findet die Kommunalwahl in Möhra statt.
In der Wahlkommission werden Nichtwähler, Ausreiseantragsteller und intern bekannte Kritiker von der Wählerliste gestrichen.
Im Vorfeld der Wahl tauchen in unserer Gegend auf mit Sprüchen wie „Stell dir vor es ist Wahl und Keiner geht hin“ und „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden. Rosa Luxemburg“.
Es gab Anzeichen dafür, dass bei dieser Wahl mit deutlich mehr Nichtwählern zu rechnen ist.
Nach Auszählung der abgegebenen Stimmen wurde die bisherige Bürgermeisterin Marlen Schnauß als Bürgermeisterin bestätigt.
Auch in Möhra wurde wie in der gesamten DDR hinter vorgehaltener Hand von Wahlfälschung gesprochen. Am 9. November öffneten sich für alle DDR-Bürger die Grenzen zur BRD.
 
1990:
Am 6. Mai 1990 findet die erste und zugleich letzte freie Kommunalwahl in der DDR statt.
Erster demokratisch gewählter Bürgermeister von Möhra wird Dieter Faber (*1939)
Er löste Marlen Schnauß nach über zehn Jahren Amtszeit ab.
Die Giftmülldeponie auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei wird endgültig geschlossen.
 
1991:
Am 12.03.1991 kommt es zur Neueröffnung der Bäckerei Uwe Göpfert in der Waldfischerstraße. Im Herbst eröffnet die erste Tankstelle mit Waschanlage von Udo Göpfert (die erste im Moorgrund) in der Waldfischerstraße. Aus der LPG wurde die Agrargenossenschaft Möhra.
 
1992:
Am 16.03.1992 ist der Baubeginn des Mehrzweckgebäudes für Kindergarten, Allgemein-Arzt und Zahnarzt in der Bahnhofstraße / Am Rain für geplante 1,4 Millionen DM. 03.11.1992:
Grundsteinlegung der Firma Handschuhmacher Feinkost GmbH und Co KG
Planung für ein Feriendorf mit Hotel und Golfplatz für ca. 100 Millionen D-Mark auf dem Kosmosgelände und in der Lauterbach.

 1993:
Die Schule in Möhra wird für immer geschlossen.
Die Gründung der Schule in Möhra erfolgte 1612.
 
1994:
Durch Gebietsreform gehört Möhra zusammen mit seinem Ortsteil Gräfen-Nitzendorf und Kupfersuhl seit diesem Tag zur Moorgrundgemeinde. Verwaltungssitz ist Gumpelstadt.
 
1995:
Die Agrargenossenschaft öffnet ihre Landfleischerei mit Produkten aus eigener Tierhaltung.
 
1996:
Das Jahr 1996 steht ganz im Zeichen des Lutherjahres.
Der Festgottesdienst in der Möhraer Kirche wird live im MDR-Radio übertragen. Auf dem Lutherplatz wird die Enthüllung des Lutherdenkmals nachgestaltet.
In einer Zunftstraße konnte man Glasbläser, Drechsler und andere Handwerke bestaunen.
Die Heimatstube wird in der ehemaligen Schule eröffnet.
 
1998:
100 Jahre Sportverein in Möhra wird mit einer Festwoche begangen.
 
2002:
Die obere Gaststätte „Zum Wilden Mohren“ wird fertig saniert
und als DGH Dorfgemeinschaftshaus „Zum wilden Moor“ wiedereröffnet. Lutherzimmer im neuen DGH werden eröffnet
 
2003:
Die Heimatstube muss die Räumlichkeiten der ehemaligen Schule verlassen, da hier Wohnungen entstehen sollen.
Dreharbeiten zum Fernseh-Spielfilm „Sehnsucht nach Liebe“ mit
Barbara Rudnick, Rudolf Kowalski und Benjamin Sadler.
Szenendreh in Lutherkirche, Pfarramt, DGH und in Autowerkstatt Göpfert.
Einige Möhraer waren als Komparsen mit dabei.
  
2004:
„Hippiefestival“ neben leerstehenden „Kosmos“ mit mehreren Tausend Teilnehmern
 Konzert von Jethro Tull in Möhra
  
2005:
Möhra wird Kreissieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ (erreicht ein Jahr später im Landeswettbewerb Platz 2)
Auf dem ehemaligen „Kosmos“ siedeln sich Buddhisten mit einem Dharmazentrum an.
Neu errichteter Geflügelpark wird eingeweiht.        
 
2007:
Segnung des Dharmazentrums in Möhra ehemals „Kosmos“  mit einem hohen Gast, dem Oberhaupt der buddhistischen Karma Kagyü Linie
 Frühjahr 2007:
TV-Serienarzt „Dr. Kleist“ heiratet“ in der Lutherkirche (Dreharbeiten)
 19.05.-27.05.2007:
Möhra feiert im „750 Jahre Möhra“ mit einer Festwoche
 
 2010:
Ministerpräsidentin Dr. Lieberknecht ist zu Gast in Möhra
Sanierung des Pfarrhaus Möhra 2010-2013
 
2012:
Karmapa-Wohnprojekt in Möhra ist seit Frühjahr im Bau
  
2013:
veranstaltet das Radio einen Osterspaziergang, wo die Wanderer zum Mittag in Möhra Halt machen und verpflegt werden.
 
2014:
Einweihung des Stiftungs- und Gästehauses der Karmapa-Stiftung in Möhra, die ersten Bewohner ziehen
 
2017:
Im März 2017 gibt es einen Vortrag von Superintendent Ulrich Lieberknecht zum Thema Freiheit in der „Gaststätte zum goldenen Stern“. Im April gibt es einen Lutherdisput im Dorfgemeinschaftshaus. Außerdem findet ein Festmahl „Wie zu Zeiten Luthers“ statt. Am 30. April wird ein Festgottesdienst in Anlehnung an die Reformationszeit durchgeführt.
Nach der Insolvenz von der Firma Handschuhmacher übernimmt die Firma Hagen Feinkost aus Erfurt die Firma inklusive allen Mitarbeitern. Das Erntedankfest des Wartburgkreises findet in Möhra statt. Im Dharma-Wohnprojekt wird ein Mehrparteienhaus gebaut.
Eine ganz besondere Podiumsdiskussion findet im Oktober in der Lutherkirche statt. Daran teilnehmen Vertreter des Atheismus, Buddhismus, Christentums, Islams und des Judentums. Im Oktober gibt es ein Lutherspektakel in der Lutherkirche zu sehen. Pünktlich zum Reformationstag wird das Bild auf dem Lutherplatz „Doktor Martin Luther predigt  im Dorfe Möhra“ im letzten Teil enthüllt. Es kommen Tausende Besucher zum 500. Jahrestag der Reformation. In der Kirche kann man eine Lichtinstallation und eine Klangperformence erleben. Etwas kontroverser geht es im November am Lutherstammtisch mit dem Thema „Luther und die Juden“ weiter.
 
2020:
Im Zuge des geplanten Beitritts der Moorgrundgemeinde zu Bad Salzungen 2020 müssen in Möhra die Bahnhofsstraße und der „Neue Weg“ umbenannt werden. Nachdem sich alle Bewohner von Möhra an der Suche nach neuen Straßennamen beteiligen konnten, entscheidet man sich bei der Bahnhofsstraße für Ettenhäuserstr. und Moorblick. Den „Neuen Weg“ benennt man nach einen Pfarrer in Knabeweg um. Das sorgt für Proteste in der betreffenden Straße.
 
2022:
beginnen die Sanierungsarbeiten am Turm der Lutherkirche. Die Wetterfahne, der Turmknopf und das Ziffernblatt der Kirchturmuhr werden abgenommen und sollen fachgerecht restauriert werden. 
 
2023:
Im Juni treffen sich die Lutheriden-Vereinigung in Möhra zu einem Workshop-Wochenende. Auf dem Programm sind die Lutherforschung, die Genealogie der Möhraer Familien und die Geschichte ausgewählter Häuser in Möhra.
 Seine Heiligkeit der17. Karmapa war für knapp eine Woche im buddhistischen Zentrum in Möhra zu Gast. Er ist das Oberhaupt einer der 4 Linien des Tibetischem Buddhismus und weihte eine Stupa im Wohnprojekt Möhra ein.
 
2024:
Im Juni wird nach aufwendiger Sanierung der Kirchturm in Möhra eingeweiht.
 Seine Heiligkeit der17. Karmapa ist im Frühjahr für knapp eine Woche im buddhistischen Zentrum in Möhra zu Gast. Hier weiht er eine weitere Stupa im Dharmazentrum ein.